ZDNet: Sie sind sich mit Microsoft jahrelang in den Haaren gelegen, in der EU wird nicht zuletzt wegen Ihrem Player mit harten Bandagen gegen den Konzern von Bill Gates vorgegangen. Wie sieht ihr Verhältnis zu den Redmondern aktuell aus?
Foreman: Nun, wir haben uns bereits vor ein paar Wochen mit Microsoft geeinigt. Sie haben uns weit über 600 Millionen Dollar bezahlt und einen sehr langen Vertrag unterschrieben. Im Falle der X-Box arbeiten wir mittlerweile sogar zusammen. Wir haben also nichts mehr gegen Microsoft. Unabhängig davon geht die Europäische Kommission weiter gegen den Konzern vor. Wir sind da aber höchstens noch indirekt verwickelt.
ZDNet: Microsoft hat sich auch mit Sun geeinigt. Das hält Scott McNealy aber nicht davon ab, weiter gegen seinen Erzrivalen vorzugehen. Ist eine ähnliche Strategie von Real Networks zu erwarten?
Foreman: Hm, schwer zu sagen. Die Leute denken ja immer, Microsoft wäre unser direkter Konkurrent, dabei ist das gar nicht der Fall. Sehen Sie: Unser Business-Modell dreht sich um Consumer-Services, vor allem in den USA mit Rhapsody. Das macht gut 70 Prozent unseres Umsatzes aus. Nicht der Vertrieb von Software! Wie haben Real Music, Radiopass, Superpass; wir haben Mr. Goodliving aus Helsinki gekauft, Zylum aus Holland; und wir sind im Game-Markt ernsthaft engagiert. Nur in den ersten paar Jahren war der Verkauf von Software sehr wichtig für uns, nun verdienen wir mit Services Geld. Unser Geschäftsmodell hat sich definitiv geändert.
ZDNet: Aber es ist doch nach wie vor wichtig für Sie, auf Windows-Desktops zum Einsatz zu kommen.
Foreman: Wenn ich mit unseren Partnern spreche, geht es gar nicht mehr um die Plattform. Auch nicht mehr um das Format oder die eingesetzten Prozessoren. Viel mehr drehen sich unsere Diskussionen um Content Applications, gerade wenn ich mit Mobilfunk-Providern spreche. Das Web funktioniert heutzutage so gut, dass man sich nicht mehr mit einzelnen Komponenten davon auseinandersetzen muss. Es funktioniert einfach.
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